Pilotprojekt "Frühintervention als Maßnahme der
Hepatitis-C-Prävention bei DrogengebraucherInnen"

Die Hepatitis C ist eine typische Folgekrankheit bei injizierenden DrogengebraucherInnen mit massiven individuellen wie gesellschaftlichen Folgekosten. Eine Hepatitis-C-Infektion wird oft bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt der „Konsumkarriere“ erworben. Da die meisten injizierenden Drogenkonsument/innen erst nach mehreren Jahren Konsumerfahrung in persönlichen Kontakt mit der Drogenhilfe kommen, müssen andere Zugangswege gefunden bzw. genutzt werden, um erfolgreiche Präventionsmaßnahmen bei DrogengebraucherInnen durchführen zu können und damit einen Beitrag zur Verringerung der Hepatitis-C-Verbreitung zu leisten. Auch müssen die derzeit praktizierten Präventionsmaßnahmen sowohl hinsichtlich des Umfangs als auch der Methodik erweitert werden.

Fixpunkt e. V. führt im Zeitraum Oktober 2008 – September 2010 ein Pilotprojekt zur Entwicklung und Evaluierung von Hepatitis-C-Präventionsmaßnahmen durch. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit finanziert, von der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit unterstützt und von vom Forschungsinstitut ZIS (Hamburg) wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse des Projekts sollen bundesweit unter anderem im Arbeitskreis der Drogenkonsumraum-Betreiber und im Rahmen des europäischen Projekts „Correlation II“ international kommuniziert werden.

Im Pilotprojekt sollen Drogenkonsumierende frühzeitig in ihrer „Konsumkarriere“ angesprochen werden. Hierzu müssen auch Zugangswege und Aktionsfelder außerhalb des klassischen Suchthilfesystems aktiviert/genutzt werden. Außerdem sollen ausgewählte Interventionsformen erprobt werden. Die einzelnen Maßnahmen sind zum Beispiel:

  • Erstkontakt-Gespräche
  • Zielgruppen-Gespräche
  • Prophylaktische Impulse
  • Einsteiger-Fachkunde
  • Break the Cycle-Kampagne

Im Rahmen des Pilotprojekts sollen Good-Practice-Modelle entwickelt und so aufbereitet werden, dass sie weiterentwickelt und von anderen Einrichtungen ebenfalls durchgeführt werden können.

Das Projekt wird schwerpunktmäßig in Berliner Kontakteinrichtungen mit Drogenkonsumräumen umgesetzt. Denn in den Drogenkonsumräumen verfügen die Fachkräfte über einen guten Zugang zur Klientel und über eine personenbezogene Dokumentation, die in anonymisierter Form auch dem Pilotprojekt zugänglich gemacht werden kann. In den Drogenkonsumräumen beobachten die Fachkräfte den Drogenkonsum und haben direkt die Möglichkeit, bei Risikoverhalten pädagogisch zu handeln.

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